
Ein Licht, das verbindet
Am zweiten Sonntag im Dezember wird es jedes Jahr still auf der Welt. Für einen Moment scheint alles innezuhalten, und Millionen von Menschen zünden ein Licht an. Ein Licht der Erinnerung, der Liebe, der Hoffnung. Es ist der Tag des weltweiten Kerzenleuchtens, der Worldwide Candle Lighting Day.
Was mit einer kleinen Geste begann, ist längst zu einem globalen Zeichen geworden: Ein stilles, leuchtendes Band, das einmal um die Erde reicht.
An diesem Tag entzünden Menschen um 19 Uhr Ortszeit Kerzen für all jene, die nicht mehr bei uns sind, für Kinder, Eltern, Geschwister, Partner, Freunde. Jede Flamme steht für ein Leben, das berührt, geliebt und nie vergessen wird. Wenn auf der ganzen Welt nach und nach die Kerzen angezündet werden, entsteht ein sanftes Meer aus Licht, das über die Zeitzonen hinweg wandert, ein Leuchten der Liebe, das niemals erlischt.
Ein Tag des Gedenkens und der Verbindung
Das weltweite Kerzenleuchten ist weit mehr als ein stilles Erinnern. Es ist eine Bewegung des Mitgefühls. Jeder, der eine Kerze anzündet, ist in diesem Moment Teil einer Gemeinschaft, die über Kontinente hinweg miteinander verbunden ist.
Ein Licht für dein Kind ist auch ein Licht für das Kind eines anderen.
Ein Licht für deine Trauer ist auch ein Licht der Hoffnung für jemanden, der gerade das gleiche Gefühl kennt.
So entsteht aus vielen kleinen Flammen ein leuchtendes Symbol der Menschlichkeit. Ein Zeichen, dass niemand allein ist mit seiner Trauer, und dass Liebe stärker ist als der Tod.
Licht als Sprache der Seele
Kerzen sind mehr als Wachs und Docht. Sie sind stille Zeugen unserer Gedanken, unserer Sehnsucht, unserer Erinnerungen. Ihr warmes Licht tröstet, wo Worte fehlen, und schenkt Geborgenheit in Momenten der Leere.
Wenn wir die Kerze entzünden, tun wir es oft mit einem stillen Wunsch:
„Ich denke an dich.“
„Ich vermisse dich.“
„Du bleibst in meinem Herzen.“
Und während die Flamme tanzt, spüren wir vielleicht für einen Augenblick, dass Nähe nicht endet, wo Leben vergeht.
🕊️Ein Licht für die Hoffnung
Doch der Tag ist nicht nur für die, die wir verloren haben. Er ist auch für die, die weiterleben, für uns alle.
Denn jedes Licht, das wir anzünden, erinnert uns daran, dass in Dunkelheit immer ein Funken Hoffnung bleibt. Dass Liebe niemals vergeht, sondern sich verwandelt, in Wärme, Erinnerung und stille Kraft.
Es ist, als flüstere jede Flamme: „Du bist nicht allein. Ich leuchte für dich.“
Ein Moment der Achtsamkeit
In einer lauten, schnellen Welt schenkt uns dieser Tag einen seltenen Augenblick der Ruhe. Ein Innehalten, ein Atemzug, ein Blick in das sanfte Licht. Wir spüren, dass es gut tut, still zu werden. Dass Erinnern nichts Schmerzhaftes sein muss, sondern etwas Kostbares, ein Band, das bleibt.
Vielleicht sitzt du an diesem Abend am Fenster, eine Kerze vor dir, leise Musik im Hintergrund. Draußen fällt Schnee, drinnen flackert das Licht. Du denkst an Menschen, die du vermisst, und gleichzeitig fühlst du, dass sie irgendwie da sind. Im Licht. In dir.
🕯️Ein Licht geht um die Welt, und kehrt ins Herz zurück
Wenn die letzte Kerze auf der Welt erlischt, ist das Licht dennoch nicht verschwunden. Es hat sich verwandelt in Wärme, in Trost, in Liebe. Denn jedes kleine Licht, das wir anzünden, verändert etwas, in uns und um uns herum.
So erinnert uns dieser Tag daran, wie viel Kraft in einer einzigen Flamme steckt. Wie aus Schmerz Mitgefühl wird. Wie aus Erinnerung Liebe wächst. Und wie aus Dunkelheit Hoffnung entstehen kann.
Das weltweite Kerzenleuchten ist ein Tag des stillen Miteinanders. Ein Tag, der zeigt, dass Liebe keine Grenzen kennt, weder durch Zeit noch durch Raum. Ein Tag, an dem wir uns gegenseitig mit Licht umarmen.
Also: Zünde eine Kerze an.
Für jemanden, den du liebst.
Für dich selbst.
Für die Welt.
Denn solange irgendwo ein Licht brennt, ist die Dunkelheit niemals ganz allein.
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Bettina Kienitz
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Günter W. Kienitz / Bettina Kienitz
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