Doppelt lebt, wer
auch Vergangenes genießt.
~ Marcus Martial ~
Nachgedacht
Es ist Jahre her, dass ich den Satz „Lebe im Hier und Jetzt“ zum ersten Mal gehört habe. Und wie das mit so knackigen Weisheiten, die man sich leicht merken und bei allen möglichen Gelegenheiten anbringen kann, um mit Lebenserfahrung zu glänzen, nun mal so ist: Sie klang plausibel. Eine einfache Lebensregel, deren Richtigkeit auf der Hand zu liegen scheint. Die Vergangenheit ist vorbei und die Zukunft noch nicht da. Wann also sonst sollte man leben, wenn nicht hier und jetzt?
Aber: Das Hier und Jetzt hat enge Grenzen. Die kann man erweitern, indem man sich Vergangenes in Erinnerung ruft, wenn die Gegenwart gerade keine Glücksmomente zu bieten hat.
Ich kann mich zum Beispiel an einem regnerischen Spätsommertag bequem auf die Couch legen, die Augen schließen und mich mit allen inneren Sinnen an den Strand zurückversetzen, an dem ich vor drei Wochen, fünf Monaten oder siebzehn Jahren in der Sonne lag. Ich kann ihre warmen Strahlen auf der Haut spüren, wenn ich mich darauf einlasse. Ich spüre den Sand, auf dem ich liege und höre das Wasser auf den Strand schwappen. Ich sehe die fröhlichen Gesichter um mich herum. Der Duft des Grills ein paar Schritte entfernt steigt mir in die Nase und lässt mir das Wasser im Mund zusammenlaufen.
Glücksmomente der Vergangenheit sind dank unserer Vorstellungsgabe jederzeit abrufbar – nicht nur einmal, sondern immer wieder. Und wenn man es recht bedenkt, sind Erinnerungen und momentan Erlebtes sich ähnlich: beides findet in unserem Gehirn statt – mal von innen und mal von außen induziert.
Wäre es da nicht ungeschickt, auf angenehme Erinnerungen an Vergangenes zu verzichten? Und wenn wir zurück ins Hier und Jetzt wollen oder müssen, brauchen wir nur die Augen zu öffnen und sind – schwupps – wieder da.
Daran will uns, denke ich, Marcus Martial mit seinem Hinweis erinnern.
PS: Du wirst staunen, wie viele Glücksmomente sich in deiner Vergangenheit finden lassen, wenn du dich auf die Suche danach machst. Probier’s aus! Und schreib deine Erfahrungen gerne in die Kommentare.
Tipp:
Damit man auf die vergangenen glücklichen Momente im Leben auch später noch mühelos zugreifen kann, macht das Führen eines Tagebuchs sehr viel Sinn. Klar, kostet Zeit, ist aber jede Minute wert!
Mehr über das Journaling (früher hat man dazu Tagebuchschreiben gesagt) kannst du hier nachlesen:
Möchtest du die Gedankenwelt des römischen Dichters Marcus Martial (40 – 103/104) näher kennenlernen?
Dann klick und guck mal: 👀
Affiliate-Links: Wenn du über einen der Links auf dieser Seite einkaufst, erhalten wir eine kleine Provision vom Anbieter. Dich kostet das keinen Cent extra – uns hilft es, Wichtel-Village zu finanzieren. Win-win, also.
Hast du etwas erlebt,
was das Zitat bestätigt? Dann schreib es gerne unten in die Kommentare, zur Inspiration für uns alle.
Weise Wichtel E-Books in Deutsch und Englisch
Hinterlasse einen Kommentar
An der Diskussion beteiligen?Hinterlasse uns deinen Kommentar!