Bettina Kienitz

Keine Panik!

Krisensituationen können überraschend auftreten und uns aus dem Gleichgewicht bringen. Ob Naturkatastrophen, technische Störungen oder unerwartete persönliche Notlagen – in solchen Momenten ist es nur natürlich, dass unsere Instinkte auf Hochtouren laufen. Doch gerade in solchen Situationen ist es von entscheidender Bedeutung, einen kühlen Kopf zu bewahren. Warum? Panik führt oft zu Fehlentscheidungen und kann die Lage verschlimmern. In diesem Artikel erfährst du, warum es so wichtig ist, in Krisensituationen Ruhe zu bewahren, wie du Panik verhindern kannst und was zu tun ist, wenn sie doch einmal aufkommt.

Warum ist es so wichtig, Ruhe zu bewahren?

Panik ist eine natürliche Reaktion auf Gefahr, sie führt jedoch oft dazu, dass wir überreagieren oder unüberlegte Entscheidungen treffen. In einer Krise sind jedoch besonnene, klar durchdachte Handlungen gefragt. Hier sind einige Gründe, warum es so wichtig ist, die Ruhe zu bewahren.

Bessere Entscheidungsfähigkeit: Ein ruhiger Geist ist in der Lage, rational zu denken und die Situation sachlich zu analysieren. Dies ermöglicht dir, schnelle, aber fundierte Entscheidungen zu treffen, die dich und andere schützen können.

Sicherheit für andere: Wenn du in einer Krisensituation ruhig bleibst, strahlst du Sicherheit aus und gibst anderen Menschen um dich herum ein Gefühl von Stabilität. Panik kann ansteckend sein, aber das Gleiche gilt auch für Ruhe. In Gruppen ist es wichtig, eine ruhige, stabile Führung zu haben.

Vermeidung von Fehlern: Unter Stress neigen wir dazu, einfache Fehler zu machen, die in einer Krisensituation schwerwiegende Folgen haben können. Ein ruhiger Kopf hilft dir, präziser und konzentrierter zu handeln.

Wie kann ich Panik verhindern?

Panik zu verhindern erfordert bewusste Vorbereitungen und mentale Strategien. Hier sind einige Tipps, die dir dabei helfen können, Panik in Krisensituationen zu vermeiden.

Vorbereitung ist der Schlüssel: Wer vorbereitet ist, fühlt sich sicherer. Es hilft, sich vorab mit möglichen Krisenszenarien auseinanderzusetzen. Erstellt einen Notfallplan, habt Vorräte, ein Erste-Hilfe-Set und andere Notfallausrüstungen bereit. Wissen und Vorbereitung geben ein Gefühl der Kontrolle, das Panik mindern kann.

Atme tief durch: Wenn du merkst, dass deine Gedanken sich überschlagen und dein Herzschlag schneller wird, konzentriere dich auf deine Atmung. Eine einfache Atemübung kann dir helfen, den Stress zu reduzieren und dich zu fokussieren. Atme tief durch die Nase ein und zähle dabei bis vier. Halte die Luft für vier Sekunden an und atme dann langsam durch den Mund wieder aus.

Visualisiere positive Lösungen: Wenn du beginnst, dich in negativen Gedanken zu verlieren, lenke deinen Geist um. Stelle dir vor, wie du die Situation erfolgreich meisterst. Positive Visualisierungen können dir helfen, das Vertrauen in deine Fähigkeiten zu stärken.

Bleibe in der Gegenwart: Panik entsteht oft, weil unser Geist in die Zukunft abschweift und das Schlimmste annimmt. Bleibe im Hier und Jetzt und konzentriere dich auf die nächsten logischen Schritte, die du unternehmen kannst. Frage dich: „Was ist der nächste Schritt, den ich jetzt tun kann?“

Vermeide Überstimulation: In Krisen neigen wir dazu, Informationen regelrecht aufzusaugen, was uns überwältigen kann. Wähle gezielt eine verlässliche Quelle, um dich zu informieren, und vermeide es, dich von zu vielen Informationen und Meinungen irritieren zu lassen.

Was tun, wenn Panik aufkommt?

Auch wenn wir uns noch so gut vorbereiten, kann es passieren, dass die Panik uns überkommt. Das ist menschlich. Wichtig ist, dass du dann weißt, wie du darauf reagieren kannst, um schnell wieder die Kontrolle zu erlangen.

Akzeptiere die Panik: Versuche nicht, deine Panik komplett zu unterdrücken. Akzeptiere, dass du in diesem Moment Angst empfindest, und erinnere dich daran, dass das Gefühl vorbeigehen wird. Dein Körper befindet sich in einem Alarmzustand, und das ist in Krisensituationen normal.

Lenke deinen Fokus um: Wenn die Panik dich zu überwältigen droht, lenke deinen Fokus auf eine konkrete, kleine Handlung. Das kann das Einpacken einer Tasche, das Kontrollieren von Vorräten oder das Kontaktieren von Familienmitgliedern sein. Diese einfache Handlung kann dir helfen, die Kontrolle über deine Gedanken zurückzugewinnen.

Nutze den 5-4-3-2-1-Trick: Dieser Trick hilft dir, dich zu erden und dich aus den überwältigenden Gefühlen der Panik zu befreien. Benenne fünf Dinge, die du sehen kannst, vier Dinge, die du hören kannst, drei Dinge, die du fühlen kannst, zwei Dinge, die du riechen kannst und eine Sache, die du schmecken kannst. Diese Übung lenkt deine Aufmerksamkeit auf den gegenwärtigen Moment und beruhigt deine Gedanken.

Sprich mit anderen: In einer Krise sind Menschen oft zusammen. Scheue dich nicht, zuzugeben, dass du gerade überfordert bist. Allein das Aussprechen deiner Angst kann helfen, die Panik abzubauen. Auch das Zuhören, wie andere ihre Gefühle ausdrücken, kann beruhigend wirken.

Was du tun kannst, um langfristig gelassen zu bleiben

Um in Krisen besser mit Stress umzugehen, ist es hilfreich, schon im Alltag Entspannungstechniken zu erlernen. Hier sind einige Ideen.

Meditation und Achtsamkeit: Diese Methoden trainieren den Geist, auch in stressigen Situationen ruhig zu bleiben. Regelmäßige Meditation verbessert deine Fähigkeit, dich zu konzentrieren und in Krisen gelassener zu reagieren.

Körperliche Bewegung: Sport hilft, Stress abzubauen und hält Körper und Geist fit. Ausdauertraining wie Laufen oder Yoga unterstützt dich dabei, resilienter gegenüber psychischem Druck zu werden.

Mentale Stärke trainieren: Integriere kleine Übungen in deinen Alltag, bei denen du in unkomfortablen Situationen ruhig bleibst. Diese könnten zum Beispiel das Lösen schwieriger Aufgaben oder die Überwindung von kleinen Ängsten sein.

Krisensituationen erfordern Besonnenheit und eine klare Denkweise. Panik kann uns die Fähigkeit nehmen, sinnvoll zu handeln und die Situation richtig einzuschätzen. Doch mit der richtigen Vorbereitung und mentalen Strategien kannst du lernen, Ruhe zu bewahren und selbst in schwierigen Momenten handlungsfähig zu bleiben. Wichtig ist, sich bewusst zu machen, dass auch Panik nur vorübergehend ist und es immer Möglichkeiten gibt, wieder Ruhe und Kontrolle zu finden.